Schwarzwälder Bote (3.9.2001)

 

Im Gespräch mit Bundestrainer Kurt-Jürgen Daum

 

„Rominger ist nur durch höhere Gewalt zu schlagen“

Bundestrainer der Kunstradfahrer beim Meeting in Bitz

 

Bundestrainer Kurt‑Jürgen Daum beobachtet die Leistungen seine Schützlinge beim zweiten Bitzer Kunstrad‑Meeting genau, denn bereits am 8. September steht die WM‑Qualifikation an. Unser Redaktionsmitglied lasmin Halle hat ihn zur Zukunft des Radsports und den Einschätzungen der Sportler befragt.

 

 Sind Sie mit den heutigen Vorstellungen der Kunstradfahrer zufrieden?

Die Starter der ersten Hälfte waren in ihrer Leistung recht schwankend. Nicht alles war zufriedenstellend, was teilweise auch an Verletzungen lag. Bis zur WMNominierung im Oktober kann der Eine oder Andere aber sicherlich noch einiges an Können draufpacken. In der zweiten Hälfte waren dagegen sehr ansprechende Küren zu sehen.

 

 Martin Rominger ist bereits vierfacher Weltmeister. Sehen Sie ihn auch künftig an Nummer eins?

Hier ist gewiss die »Creme de la Creme« am Start, darunter drei der Weltbesten. Rominger ist jedoch ein Topmann und nur durch höhere Gewalt zu schlagen.

 

 Was sagen Sie zu Romingers Engagement die Anforderungen der Kür insbesondere durch Abgänge höher zu schrauben?

Das sehe ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Es ist wichtig, den Sport weiterzuentwickeln. Für Martin Rominger persönlich, der alle Übungen beherrscht, ist es dann auch wieder ein Motivationsschub. Mit seinem Leistungsvorsprung wird er für die anderen dann noch unschlagbarer sein. Das nimmt den Wettkämpfen die Spannung.

 

 Kunstradfahren ist im Vergleich zu anderen Sportarten nicht populär. Hätte die Disziplin mehr Beachtung verdient?

Selbstverständlich. Dadurch, dass der Sport keine olympische Disziplin ist, liegen wir quasi 0:1 im Rückstand. Diesen Klotz versuchen wir durch Veranstaltungen wie dieser abzuschütteln.